Heutige Pulsnitzer Hauptfiliale
Werte & Wurzeln
Regionalität prägt nachhaltiges Denken und Handeln aus
Die Volksbank Dresden-Bautzen eG ist im Jahr 2017 aus der Fusion der Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG und der Volksbank Bautzen eG entstanden. Beide Institute konnten ihrerseits auf eine erfolgreiche und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Beispielhaft sei die vor 150 Jahren erfolgte Gründung des Spar- und Vorschussvereins zu Pulsnitz eGmbH im Jahr 1873 genannt, einer von vielen direkten Vorläufern der heutigen Volksbank.
Genossenschaftsbanken waren und sind in ihrer Region beheimatet und ihr verpflichtet. Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden haben hier ihren Lebensmittelpunkt. Sie leben und arbeiten in enger Nachbarschaft. Der wirtschaftliche Erfolg des Einen kommt immer auch dem Anderem zugute. Verantwortungsvolles, regionales Wirtschaften steigert die Lebensqualität unmittelbar vor Ort. Für die Volksbank Dresden-Bautzen eG ist dies ein Grundpfeiler des langjährigen Erfolges und der Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten zu bestehen.
Solidarität und Subsidiarität sind zwei Begriffe aus der Soziallehre, die in der Rechtsform einer Genossenschaft ihren ökonomischen Ausdruck finden. Den Begründern des Genossenschaftswesens, Friedrich-Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch, war es schon vor über 150 Jahren wichtig, dass solidarische Hilfe zur Überwindung wirtschaftlicher Schwierigkeiten notwendigerweise mit Subsidiarität, d.h. mit der Übernahme von Eigenverantwortung, kombiniert werden muss, um keine dauerhaften Abhängigkeiten zu schaffen. Hilfe zur Selbsthilfe wurde das genossenschaftliche Motto.
Der Fokus auf das Regionale implizierte dabei schon immer den Gedanken der Nachhaltigkeit. Mit ihrem Förderauftrag gegenüber den Mitgliedern stellen Genossenschaften eine Schnittstelle zwischen Markt und Gemeinwohl dar, da nicht die Gewinnmaximierung, sondern das Wohl der Mitglieder im Vordergrund steht. Was Genossenschaften getan haben oder nicht getan haben, das Ergebnis war schon immer zuerst vor der eigenen Haustür zu betrachten. In einer vernetzten Welt gilt es auch für uns, darüber hinaus zu denken und zu handeln. Dies sichert die gesellschaftliche Akzeptanz unseres Geschäftsmodells.
Die weltweit erfolgreiche Geschichte der Genossenschaften beweist die Tragfähigkeit dieser Idee. Unser Beharren darauf verleiht uns den Mut alle aktuellen Herausforderungen zu meistern. Voller Stolz sagen wir: Wir sind ein erfolgreicher und innovativer Dienstleister, dem Menschen wegen seiner Werte und Wurzeln vertrauen. Mitgliederverpflichtung, Partnerschaftlichkeit, Transparenz, Solidarität und Bodenständigkeit gehören zu unseren Prinzipien. Sie machen uns und unsere genossenschaftliche Marke unverwechselbar und begleiten uns in unserem täglichen Tun: Wir helfen Menschen und Unternehmen erfolgreich zu sein, damit sie mit einem guten Gefühl in die Zukunft schauen können.
Was wir und unsere Vorgänger gemeistert haben, erfüllt uns mit Stolz. Es stärkt uns in unserer Gewissheit, dass das genossenschaftliche Geschäftsmodell auch künftigen Herausforderungen gewachsen ist.
Unsere Pulnsitzer Wurzeln
Schon im Jahre 1873 wurde ein „Spar- und Vorschuß-Verein zu Pulsnitz“ gegründet. Im Dezember 1900 folgte die Eintragung des „Spar- und Vorschussvereins e.G.m.b.H. Großröhrsdorf“ im Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Pulsnitz, der 1918 in „Rödertal-Bank e.G.m.b.H.“ umfirmierte. 1935 wird der Einheitswert des bankeigenen Gebäudes am damaligen Bismarckplatzes 10, später der Thälmann-Platz und heute (2013) der Julius-Kühn-Platz, auf 13.500,- RM festgestellt. Ab 1939 hieß sie „Volksbank Rödertal e.G.m.b.H.“.
1945 gestattete die sowjetische Besatzungsmacht die Eröffnung der Banken für Handwerk und Gewerbe. Ab 1970 firmierte die Bank als „Genossenschaftsbank für Handwerk und Gewerbe Pulsnitz“.
Im Jahre 1973 kam es zur Fusion der Genossenschaftsbanken für Handwerk und Gewerbe Großröhrsdorf, Pulsnitz und Steinigtwolmsdorf zur „Genossenschaftsbank für Handwerk und Gewerbe im Kreis Bischofswerda -Sitz Großröhrsdorf-“. Diese wiederum musste 1974 den Namen „Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe im Kreis Bischofswerda -Sitz Großröhrsdorf-“ annehmen.
Aufgrund des chronischen Arbeitskräftemangels in der DDR, versuchte man auch im Bereich des Geldverkehrs durch bestimmte Maßnahmen Leute einzusparen. So wurde zentral von der Regierung und dem Zentralkomitee der SED die “Territoriale Rationalisierung” für die Genossenschaftskassen und Sparkassen beschlossen. So gab es dazu den Beschluss des ZK der SED vom 17. März 1982, den Präsidiumsbeschluss des Ministerrates der DDR vom 25. März 1982, die Konzeption der Staatsbank der DDR vom 30. März 1982 und den Beschluss der Bezirksleitung Dresden der SED vom 14. Mai 1982. Die Sparkassen sollten Filialen bzw. Nebenstellen der Genossenschaftskassen übernehmen. Man wollte damit einen Rationalisierungseffekt erreichen. So kam es dann im Kreis Bischofswerda dazu, dass 6 Nebenstellen der Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe – Sitz Großröhrsdorf – an die Kreissparkasse übergeleitet werden mussten.
Diese Aktion fand für die Nebenstellen wie folgt statt:
- Steinigtwolmsdorf am 15.10.1982
- Neukirch am 22.10.1982
- Kamenz am 18.02.1983
- Königsbrück am 25.02.1983
- Bretnig am 18.03.1983
- Bischofswerda am 25.03.1983
So blieb 1983 nur noch die Nebenstelle Pulsnitz erhalten. Weitere Rationalisierungen waren auch die Einführung der Einmannbedienung. Diese wurde am 1. August 1985 in der Hauptstelle Großröhrsdorf und am 24. April 1986 in der Nebenstelle Pulsnitz eingeführt.
In einer Mitgliederversammlung am 17. März 1990 wurde beschlossen, künftig unter dem Namen „Volksbank Großröhrsdorf eG“ zu firmieren. Wie in den Kreisen Bautzen und Hoyerswerda gab es auch in den Kreisen Bischofswerda und Kamenz die Banken für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft sowie Bäuerliche Handelsgenossenschaften, die dann auch 1990 die gleiche Entwicklung nahmen wie in Bautzen und Hoyerswerda.
Die Fusion der Volksbank Großröhrsdorf eG mit den Raiffeisenbanken Kamenz und Bischofswerda zur Volksbank Westlausitz eG fand am 9. September 1992 statt.